Am Sonntag traten die Junioren aus der Klutertstadt bei den Ochmoneks in Lippstadt an. Die Raccoons trafen rechtzeitig vor Spielbeginn in Lippstadt ein, um ihre gewohnte Pre-Game-Practice durchzuführen. Vor Ort mussten sie jedoch feststellen, dass die gewohnte Spielvorbereitung in dem Ballpark der Lippstädter nicht möglich war, da dort noch ein Jugendspiel stattfand und über die offizielle Pre-Game-Zeit der Raccoons hinaus andauerte.
Die verspätete Pre-Game, ein Ball Park in nicht optimalen Zustand, teilweise unausgeschlafene Spieler und diverse für das Trainergespann nicht erkennbare Gründe, ließen die Raccoons schlecht in das Spiel starten. Die Raccoons gingen zwar im zweiten Inning mit einem Run in Führung, verspielten diese aber im gleichen Inning wieder und lagen Ende des zweiten Innings mit einem Punkt hinten.Im dritten und vierten Inning versäumte das Team, die gut in Position gebrachten Läufer punkten zu lassen. So kam es dazu, dass bis ins sechste Inning lediglich nur noch ein weiterer Run erzielt werden konnte. Im Gegensatz zu den Ennepetalern, konnten die Ochmoneks trotz mittelmäßiger Schlagleistung, bis zum sechsten Inning mit 14 Runs davon ziehen. Grund hierfür waren viele individuelle Fehler der Raccoons und eine Pitcherleistung, die nicht an die vorhergehenden Meisterschaftsspiele anknüpfen konnte. Zu viele Walks, Hit-by-Pitches und Wild Pitches zeugten von einer schlechten Pitcherverfassung an diesem Sonntag. Wie bereits im Spiel gegen Dortmund, fiel es den Waschbären schwer die begangenen Fehler abzuschütteln und sich auf die eigenen Stärken zu verlassen.
Anfang des siebten Innings, versuchte Headcoach Achim Hilger nochmals durch eine intensive Ansprache das Team aus ihrem Bau hervorzulocken um unabhängig vom Spielstand wieder auf ihre Stärken zu vertrauen.
Was dann folgte war schier Unglaublich: Eine Aufholjagd, an die niemand mehr geglaubt hat. Endlich besannen sich die Junioren und zeigten das was sie gelernt und in diesem Jahr so oft schon praktiziert haben. Die Raccoons erzielten im siebten Inning 13 Runs in Folge und glichen damit zum 15:15 aus. Drei Walks und 11 Basehits, darunter je zwei Doubles von Robin Pussar und Frederick Deitermann machten das Spiel wieder spannend.
Nun waren die Lippstädter wieder am Zuge und konnten mit drei Basehits und wieder vielen individuellen Fehlern in der Defensive der Raccoons vier Punkte zum 19:15 erzielen. Aufgrund der Zeitbegrenzung von 3 Stunden blieb den Raccoons jetzt nur noch eine Möglichkeit das Spiel zu ihren Gunsten zu drehen. Hierbei bewiesen sie nochmals gute Nerven und konnten gute Kontakte auf den Ball machen, allerdings standen sie nun einer sehr konzentrierten und schnellen Defense der Lippstädter, so dass sich beim Stand von 19:15 zu Gunsten der Gastgeber nichts mehr änderte.
„Ich hatte es heute in den ersten Innings mit einer unaufgeräumten und unkonzentrierten Mannschaft zu tun. Die Mannschaft hat, wie bereits in Dortmund, nicht an ihre Stärken geglaubt hat und sich somit mental nicht positiv mit dem Spiel auseinandersetzen können. Viele Dinge wurde hingenommen. Bereits in der Pre-Game-Practice konnte ich feststellen, dass der ein oder andere Spieler nicht bei der Sache war oder sich in der wiedergefundenen Position überfordert fühlte. So kam es, dass mein Assistend Marvin Schweflinghaus und ich, in jedem Inning an die Spieler appellierten, sich zu motivieren und an sich zu glauben. Unser Starting-Pitcher konnte heute leider auch nicht an seine gewohnte Leistung anknüpfen. Die Leistung hätte aber gereicht, wenn wir ohne die vielen individuellen Fehler im Feld nicht den Anschluß verloren hätten. Unser Reliver Hussain Khan zeigte eine solide Leistung, hatte aber Probleme sich mit dem Mound zurecht zu finden. Die meistens Bälle kamen daher zu tief in die Zone.
Warum die Mannschaft dann plötzlich auf den wesentlich besseren, zweiten Pitcher der Lippstädter im siebten Inning die Aufholjagd starten konnte, ist für mich nur teilweise nachvollziehbar.
Unmittelbar vor Beginn dieser Aufholjagd habe ich zu der Mannschaft gesprochen und versucht ihnen den Druck, den sie sich selbst machen, zu nehmen. Und plötzlich zeigten sich ausnahmslos alle Spieler hochkonzentriert und motiviert. Es geschah im Grunde kein Wunder, sondern alle zeigten ihr eigentliches Können. Wir profitierten auch nicht von Fehlern der Ochmoneks, sondern erzielten die Punkte aufgrund einer guten Offensivarbeit.
Ich hoffe die Spieler nehmen dieses Inning als positive Erfahrung und Lernprozeß mit und erkennen, dass jederzeit die Möglichkeit besteht, ein Spiel zu drehen.“ so Coach Hilger nach dem Spiel.
Die Krone des besten Spielers gebührte an diesem Tag Robin Pussar, der die beste Defensivleistung zeigte und keinen Fehler begang. Offensiv zeigte er zwei Stand-Up-Doubles an den Homerun Zaun auf 110 Meter.